"Neue Alte Griechen"

Fotographien von Thomas Glatz, München

Sonderausstellung 2013

Ausstellungseröffnung: Sonntag 5.5. 2013, 11:00 Uhr

Einführungstext: Dr. Matthias Hofman, München

Ausstellungsdauer 6.5. bis 03.10.2013

Die Alten Griechen haben ihre gesamte Sagenwelt in den Himmel versetzt und bildlich dargestellt. Waren in der Antike die Skulpturen bonbonbunt bemalt und Teil eines sakralen architektonischen Kontextes, z.B. eines Tempelfrieses, so spuken sie heute als Fragmente, Bildabgüsse von Bildabgüssen und Versatzstücke im kollektiven kulturellen Gedächtnis herum. Schon bei den Römern, dann in der Renaissance, im Klassizismus, im Historismus und neuerdings sogar im Mutro-Barock - dem Baustil der Neureichen und der Mafia in postsozialistischen Ländern z.B. in Bulgarien oder Moldawien - wird griechische Skulptur und Architektur zitiert. Die Originale aus der Antike sind heute entweder marmorweiß in „white cubes“ oder als Säulenfuß in einem musealen Ensemble, zwischen Feuerlöschern, Alarmanlagen und Blumentöpfen in aller Welt platziert. Auch im öffentlichen Raum, in Schuhgeschäften oder in Baumärkten trifft man auf „Neue Alte Griechen“. Der Münchner Autor und Künstler Thomas Glatz ist diesem merkwürdigen Phänomen mit der Fotokamera nachgegangen.

Lebenslauf

Thomas Glatz, geb. 1970 in Landsberg/Lech studierte Sozialen Arbeit in Landshut und Bamberg, sowie Bildende Kunst an den Kunstakademien in München und Helsinki bei den Professoren Berger, M&M und Joseph Kosuth. Er arbeitet als Künstler in verschiedenen Bereichen wie Hörspiel, Konzeptkunst und Literatur. Von 2000 bis 2005 organisierte er die Veranstaltung „Open Mic“ in den Domagkateliers. Thomas Glatz leitet das „Archiv für Gebrauchs- und Benutztexte“.
Stipendien
1999 Sokrates-Stipendiat an der UIA Helsinki, Finnland
2007 Heinrich-Gartentor Stipendiat des Kulturministers der Schweiz in Bern
2008 Atelierstipendium der LH München
2010 Arbeitsstipendium für Schriftstellerinnen und Schriftsteller des Freistaats Bayern